Aufbau des Innenohrs

Gleichgewichtsorgan

Um überhaupt aufrecht gehen zu können und nicht zu fallen, benötigt unser Gehirn Informationen über unsere Lage im Raum. Neben visuellen Informationen, die unser Gehirn über unseren Sehnerv erhält, liefert auch unser Gehör über das Gleichgewichtsorgan wertvolle Daten wie Lageveränderungen und Beschleunigungsbewegungen an unser Gehirn. Dafür sind in unserem Gleichgewichtsorgan die Bogengänge zuständig, die mit Flüssigkeit gefüllt sind. Bewegen wir uns, wird auch die Flüssigkeit mitbewegt. Kleine Haarzellen werden durch die Bewegung der Flüssigkeit stimuliert und geben die entstehenden Reize an unser Gehirn weiter. 


Im Gehirn werden dann alle aufgenommenen Sinnesdaten zusammengeführt und ausgewertet. Geraten wir aus dem Gleichgewicht, werden entsprechende Maßnahmen in unserem Bewegungsapparat ergriffen, um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Die Orientierung, beim Autofahren oder während einer Runde in der Achterbahn beizubehalten wäre ohne unser Gehör also gar nicht möglich.

Hörorgan

Die Hörschnecke ist das eigentliche Hörorgan unseres Gehörs. Hinter dem Mittelohr liegt die Hörschnecke, eingebettet in Knochen und Flüssigkeit gut geschützt, weit im Inneren unseres Kopfes. Die Schnecke beherbergt in ihrem Inneren tausende feine Härchen, die selbst die geringsten Schwingungen registrieren und diese über den Hörnerv bis in unser Gehirn leiten. Dabei werden die Härchen in zwei Arten unterschieden: Die äußeren Haarsinneszellen und die inneren Haarsinneszellen.


Die äußeren Haarsinneszellen ermöglichen uns enorme Lautstärkeunterschiede zu verarbeiten. Um uns bei leisen und mittellauten Schallereignissen eine bessere Wahrnehmung zu ermöglichen, schwingen sie aktiv mit und verstärken dadurch das Schallereignis. Bei sehr lauten Signalen sind sie in der Lage sich zu versteifen, um so den Schall für uns erträglicher zu machen.


Die inneren Haarsinneszellen sind für die Weiterleitung der Reize an unseren Hörnerv zuständig. Jede innere Haarsinneszelle ist mit einer eigenen Nervenbahn verbunden. Die Gesamtheit der einzelnen Nervenbahnen wird als unser Hörnerv bezeichnet. In der inneren Haarsinneszelle werden durch Schallereignisse biochemische Prozesse in Gang gesetzt, wodurch sehr schwache elektrische Ströme entstehen. Über den Hörnerv werden die elektrischen Stromimpulse, die in der Haarsinneszelle entstanden sind, bis in unser Gehirn geleitet und dort ausgewertet. Durch die Reize unterschiedlicher Haarsinneszellen setzt unser Gehirn die Impulse für uns in Töne, Klänge, Musik oder Sprache um, und dass alles blitzschnell.

Was kann die Reizweiterleitung verschlechtern?


  • Abnutzung der Haarsinneszellen durch Lärm
  • Altersbedingter Verschleiß der Haarsinneszellen
  • Vererbung
  • Überproduktion der Innenohrflüssigkeit (Kann auch Schwindel auslösen)
  • Unterbrechung des Hörnervs